Bauhaus 4.0

Ein Forschungsprojekt, das digitale Technologien in den Werk­stätten exploriert und Potenziale hybrider Lernräume in der künstlerisch-gestalterischen Lehre untersucht.

Über Bauhaus 4.0

„Bauhaus 4.0“ basiert auf einem kollaborativen Forschungsprojekt zwischen der weißensee kunsthochschule berlin (Fachgebiete: Produktdesign, Textil- und Flächendesign und Künstlerisch-Gestalterische Grundlagen) und der Technischen Universität Berlin (Fachgebiet: Pädagogische Psychologie). Das Forschungsprojekt hatte eine Laufzeit von drei Jahren (1/2020-12/2022). Die Ergebnisse werden seit 2023 als fester Bestandteil der digitalen Werkstatt an der weißensee kunsthochschule berlin in die Lehre integriert und fortgeführt.

Fokus des Forschungsprojektes war die Frage, wie eine von digitalen Technologien ausgehende künstlerisch-gestalterische Lehre aussehen kann, die auf hybride Lernräume setzt und in deren Zentrum weiterhin die praktische Arbeit in der Werkstatt steht. Auf einen niederschwelligen Einstieg in die Technologie vor allem für Studierende ohne Vorwissen und/oder technologisches Selbstvertrauen wurde besonderer Wert gelegt.

Das physische Zentrum dieses Projektes ist die Rapid Prototyping Werkstatt mit zwei 6-achsigen Roboterarmen (UR5e). Studierende explorieren hier, wie ein Roboterarm zum Ausgangspunkt für iterative gestalterische Experimente werden kann. Es entsteht ein hybrider Lehr- und Lernraum, in denen praktisch analoges und digitales Arbeiten im beständigen Wechsel miteinander verwoben wird.

Die Werkstatt nach der Umstellung auf einen hybriden Lernraum

Im Rahmen des Forschungsprojektes dokumentierten Studierende in speziellen, für die hybride Werkstattlehre entwickelten ePortfolios entlang von vier Fallstudien ihren Lernprozess selbstbestimmt und nutzten hierfür die Plattform „notion“. Diese ermöglichten das Lernen voneinander und die gemeinsame Reflexion der individuellen Erfahrungsprozesse.

Alle Experimente wurden von jeweils vier Kameras pro Roboterarm aufgezeichnet und ein automatischer „Uploading-Prozess“ entwickelt, der alle Videos, dazugehörige Programmcodes und Verschlagwortung auf notion hochlud. Ergänzend stellten die Studierenden auch kuratiertes Material in Form von (analogen) Voruntersuchungen, Prozessüberlegungen und Fotos auf die Plattform. Auf diese Weise wurden die Versuche, Ergebnisse, Erkenntnisse und Fehler zusätzlich reflektiert und illustriert. Dies förderte bereits im laufenden Lernprozess den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden.

Aus den ePortfolios und automatischen Versuchsdokumentationen wurden im Laufe des Forschungsprojektes Open Educational Resources (OER) für ein digitales Basiswissen im Prototyping extrahiert. Diese sollten nachfolgenden Studierendengenerationen helfen, den Einstieg in die Arbeit mit dem Roboterarm zu erleichtern und das Wissen durch neue Dokumentationen zu erweitern.

↗︎ Einblick in die Open Educational Resources

Mitarbeitende der TU Berlin (Fachgebiet Pädagogische Psychologie) evaluierten das gesamte Projekt mithilfe von Online-Befragungen, Gruppendiskussionen und teilnehmenden Beobachtungen. Dabei wurden Lehr- und Lernprozesse im hybriden Räumen sowie die Auseinandersetzung mit den digitalen Technologien untersucht. Dies bot die Chance, Lehren und Lernen unter diesen neuen Bedingungen besser zu verstehen und die Lehrangebote an die Lernprozesse der Studierenden anzupassen.

↗︎ Details und Ergebnisse der ersten Fallstudien

Das Projekt Bauhaus 4.0 wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der dritten Förderlinie zur digitalen Hochschulbildung finanziert.

Projektbeteiligte
weißensee kunsthochschule berlin

Nils Krüger
Projektleitung
FG Produktdesign Professor für Entwurf mit Schwerpunkt Design und Mobilität
christiane sauer
Christiane Sauer
FG Textil- und Flächendesign Professorin für Material und Entwurf im räumlichen Kontext
christine goutrie
Dr. Christine Goutrié
FG Künstlerisch Gestalterische Grundlagen Professorin für Grundlagen Digitaler Medien
jörg hugo
Jörg Hugo
Leiter Solid Rapid Prototyping Lab
konrad jünger
Konrad Jünger
Künstlerischer Mitarbeiter,
Bauhaus 4.0
agata kycia
Agata Kycia
Künstlerische Mitarbeiterin,
Bauhaus 4.0
essi glomb
Essi Glomb
Künstlerische Mitarbeiterin,
Bauhaus 4.0
Lotte Schlör
Studentische Mitarbeiterin,
Bauhaus 4.0

Projektbeteiligte
TU Berlin

Dr. Jan Pfetsch
Dr. Jan Pfetsch
Institut für Erziehungswissenschaft, FG Pädagogische Psychologie
Verena Graf
Verena Graf
Institut für Erziehungswissenschaft, FG Pädagogische Psychologie
Alexander Wedel
Alexander Wedel
Institut für Erziehungswissenschaft, FG Pädagogische Psychologie

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