Exploring (waste) Wool as an Architectural Material –
Jessica Farmer



Textil und Flächen Design, Sommersemester 2023, Masterarbeit

Betreut von: Prof. Christiane Sauer, Prof. Dr. Lucy Norris, Maxie Schneider; in Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt Bauhaus 4.0, „Felt + Fold“ Agata Kycia, Jörg Hugo, Andrea Rossi

Die Arbeit untersucht, wie die digitale Fabrikation das traditionelle Handwerk des Filzens technisch und gestalterisch weiter entwickeln und Abfallmaterialien einen Wert verleihen kann. In diesem Projekt werden ein 6-Achsen Roboterarm mit einem Nadelfilzkopf und die 3D-Programme Rhinoceros 3D und Grasshopper eingesetzt, um Vliesstoffe mit neuen Materialeigenschaften zu entwerfen. Zudem führt es grobe „Abfall“ Wolle, die heutzutage in großen Mengen als Restmaterial in der Schafzucht anfällt und entsorgt wird, einer neuen Verwendung zu. Robotisches Filzen erlaubt die genaue Höhe und Dichte des Stoffes zu programmieren.

Die Präzision in Dauer und Intensität der Bearbeitung ermöglicht die reproduzierbare Einbringung spezifischer Funktionalitäten innerhalb einer Oberfläche. Es entstehen Monomaterialien mit programmierbaren Eigenschaften von durchlässig bis kompakt, von weich zu hart. Das Material eignet sich z.B. für Akustik- oder Beleuchtungsanwendungen für den Innenraum. In weiterer Forschung soll untersucht werden, wie diese Technologie als Werkzeug zur Herstellung maßgeschneiderter Produkte aus lokaler Abfallwolle eingesetzt werden kann.

Die dreidimensional gefilzte Fläche bietet auch Fügungs- und Integrationsmöglichkeiten mit anderen Materialien und Elementen.
Eigens angefertigte Nadelfilzeffektoren ermöglichen freie Gestaltung und Erzeugung spezifischer Flächeneigenschaften.
Eigens angefertigte Nadelfilzeffektoren ermöglichen freie Gestaltung und Erzeugung spezifischer Flächeneigenschaften.